Online-Lexikon
Kalvinismus
Der Genfer Theologe Johannes Calvin (1509 - 1564) gehört neben Martin Luther und Ulrich Zwingli zu den großen Reformatoren des 16. Jahrhunderts. Nachdem Martin Luther die Reformation eingeleitet hatte, begann Johannes Calvin die Lehren Luthers radikaler weiterzuentwickeln. Die Grundlage der Lehre Calvins ist die unbedingte Heiligkeit Gottes. Alles Menschenwerk, sogar die Glaubensentscheidung, und nicht zuletzt der Kultus der katholischen Kirche (Sakramente, Reliquien, Ablass) galten ihm als Versuche, die Souveränität Gottes einzuschränken und an Irdisches zu binden. Die zum Teil schroffen Züge von Calvins Offenbarungs- und Gnadenlehre sind nur aus diesem Grundanliegen zu verstehen. Im Calvinismus ist vorherbestimmt, ob das Individuum auf dem Weg zur Seligkeit oder auf dem Weg zur Hölle ist.