Chronik
1289 | Kröbeln wird urkundlich das erste Mal genannt. Der Bischof Withego von Meißen bestätigt die durch Ulrich von Pack in Mühlberg vollzogene Verleihung des Zehnten zu "Croblin" an das Mühlberger Kloster. |
1408 | Erste Erwähnungen von Grimmerdorf (Krymerstorf), einem Teil des heutigen Kröbeln. Konrad und Pope von Köckritz zu Saathain treten als Besitzer auf. |
1443 | Die Herrschaft Mühlberg, dazu gehört auch Kröbeln, wird von Kursachsen gegen die Herrschaft Hohnstein an den böhmischen Adligen Hans Birke von der Duba vertauscht. |
16. Jh. | Abhaltung von Gerichtstagen durch das Amt Liebenwerda abwechselnd in Kröbeln und Kosilenzien |
1511 | Kröbeln erhält für 5 erschlagene Wölfe 5 Scheffel Korn |
1514 | Gemeinsam mit den Bauern der Dörfer Hohenleipisch, Gorden, Bönitz, Kosilenzien und Zeischa werden die Kröbelner mit einer Geldstrafe belegt, da sie zu Fastnachten ohne Genehmigung ein großes Biergelage veranstalteten. |
1520 | Spätestens mit der Herrschaft Mühlberg fällt Kröbeln nach dem Tode des ohne Erben verstorbenen Hinko Birke von der Duba an das Sachsen der Albertiner. |
1525 | Die Einwohner bewerfen den Sarg des verstorbenen Pfarrers mit Steinen und wählen sich eigenmächtig einen neuen Prediger. Der Absicht, keine Zinsen und Zehnten der Kirche mehr geben zu wollen, begegnet die Obrigkeit mit "harten Ermahnungen". Offensichtlich sind das Auswirkungen der frühbürgerlichen Revolution. |
1529 | 19 Hüfner und 1 Gärtner leben im Ort. Der Pfarrer hat eine Hufe Land zur Verfügung. |
1537 | Durch Blitzschlag wird eine Brandkatastrophe ausgelöst. Der Amtsschösser von Liebenwerda leitet die Rettungsarbeiten. |
1555 | Ausbruch der Pest |
um 1563 | Pfarrer Köhler aus Würdenhain schreibt: "Da Kröbeln ein Rattennest von mutwilligen Leuten, daß auch kein Wandersmann, der in den Krügen einkehret, unbeschabernackt und unberitten hat fort kommen können, ..." |
1577 | In einem Kirchenvisitationsprotokoll steht u. a.: "Es werden auch unordentliche Zechen geduldet, Gotteslästerer und Ehebrecher nicht bestraft. Man sieht, ohne zu strafen, zu, daß leichtfertige Tänze bei Hochzeiten und Kirmessen, aber auch im Sommer am Sonntag bis in die Nacht gehalten werden. Auch wird an den Sonntagen und Festen oft gearbeitet ohne des Pfarrers Erlaubnis und ohne dass Strafe erfolgt." |
1592 | Der Pfarrer Johannes Hasert, 48 Jahre alt, war in Mühlberg und Pforta zur Schule gegangen. In Leipzig hatte er studiert. Er wird des Kalvinismus verdächtigt und muss sich ausdrücklich auf das reine Luthertum verpflichten. |
1634 | Im Dorfe leben 2 Zimmerleute, 1 Schmied und 2 Schneider. |
1637 | Infolge des Dreißigjährigen Krieges sind nur noch 13 Hüfner im Ort. Sie besitzen lediglich 2 Ochsen und 3 Kühe. |
1645 | "Ist ein ganz verderbtes, ausgeplündert und eingegangen Dorf, lieget auch an der Landstraße, die alle marsch betroffen. Vorigen Sommer haben sie großen Wetterschaden erlitten. Die Bauern gehn in die andern Dörfer, sich zu erhalten." |
1647 | Erwähnung einer Mühle. |
1672 | Martin Scheibe, Gemeindeschmied, leiht sich für ein Jahr den der Kirche zu Oelsig bei Schlieben gehörenden Amboss aus. |
1681 | Ausbruch der Pest. |
1693 | Erteilung eines Privilegs zur Errichtung eines Eisenwerkes durch den vormals Churbrandenburgischen Eisenfactor Joh. Christoph Richter bei Kröbeln, auf Kröbelner und Saathainer Flur. |
7.7.1701 | Beide Schenken brennen ab. |
29.8.1711 | Der Eisenhammer wird an Christian Gabriel Meyer, Amtsrichter von Uebigau, verkauft. Dieser will die Produktion 1714 wieder aufnehmen. |
1725 | Für das Eisenwerk in Lauchhammer wird Raseneisenerz geliefert, ein Umstand, der für das tatsächliche Eingehen des Eisenhammers von Kröbeln spricht. |
1731 | Die Gemeinde erhält zum Bau der Kirche vom Kurfürsten 30 Baumstämme. |
25.3.1734 | Einweihung der Kirche. |
1762 | Durch eine Seuche wird das Vieh vernichtet. |
1768 | Der Orgelbauer Pfennig aus Kröbeln-Mühldorf errichtet die Kirchenorgel. |
1811 | Französicher Soldaten fordern von den Bauern frische Pferde, Hafer und Wasser (nach einer mündlichen Überlieferung, wohl eher 1813). |
um 1819 | Köbeln-Grimmer- und Mitteldorf: 223 Einwohner, 37 Häuser, ehemals Amt Liebenwerda, Mutterkirche mit Filialen in Kosilenzien und Nauwalde. Kröbeln-Mühldorf: 119 Einwohner, 23 Häuser, ehemals Amt Hayn, eingepfarrt nach Nieska/Sachsen. |
1838 | Kröbeln-Mühldorf wird aus der Parochie Nieska ausgepfarrt und kommt zur Parochie Kröbeln. Die Parochie Kröbeln verliert die Filiale Nauwalde; zu ihr gehören jetzt beide Teile Kröbelns und Kosilenzien. |
um 1835 | Kröbeln-Grimmer- und Mitteldorf: 42 Wohnhäuser, 277 Einwohner, 41 Pferde, 207 Rinder, 30 Schweine. Kröbeln-Mühldorf: 24 Häuser, 150 Einwohner. |
21.12.1888 | Aufhängen und Weihe der neuen Kirchenglocke, gegossen bei der Firma Ullrich in Apolda, 308 kg schwer. |
1889 | Instandsetzung der Kirche. Altar, Taufstein und Orgel erhalten einen eichenartigen Anstrich. |
1892 | Einrichtung einer Kaiserlichen Postagentur. |
25.10.1892 | Getrennte Gemeindevertretersitzungen in Grimmer- und Mitteldorf bzw. Mühldorf zwecks Zusammenlegung der Orte. Eine Vereinigung wird abgelehnt. |
1894 | Einstellung der Torfgräberei im Ziegram. |
30.7.1900 | Hagelschlag vernichtet das gesamte Obst und den größten Teil der Haferernte. |
Sommer 1904 | Große Trockenheit. Die Röder liefert kein Wasser und wird von den Einwohnern als Weg benutzt. Im Ziegram kann ein großer Torfbrand nur mit höchster Anstrengung gelöscht werden. |
1907 | 548 Einwohner. |
17.5.1909 | Gemeindevertretung legt Bedingungen für die Anlegung eines weiteren Fischteiches durch das Rittergut Saathain fest. |
1910 | 560 Einwohner. |
28.3.1914 | Gemeindevertretersitzungen beider Dörfer. Landrat von Borke erläutert das Projekt einer Eisenbahnlinie von Burxdorf über Elsterwerda nach Ortrand. Beide Dörfer wollen Aktien erwerben. |
1917 | Die 1513 gegossene Glocke muss für die Kriegsrüstung abgegeben werden. |
1914-1918 | Durch den ersten Weltkrieg starben 34 Männer beider Ortsteile. |
23.11.1918 | Wahl eines Bauernrates. Dieser ist so angelegt, dass die Durchsetzung von Interessen der Arbeiterklasse sich nicht verwirklichen lässt. In Mühldorf kommt es zu keiner Reaktion auf die Novemberrevolution. |
1918/19 | Beide Gemeindevertretungen befassen sich nochmals mit dem Eisenbahnprojekt. Der geplante Aktienanteil soll erhöht werden (Grimmer- und Mitteldorf 35 000 RM und Mühldorf 20 000 RM). Das Vorhaben scheitert. |
1921 | Neubau der Mühldorf-Röderbrücke durch die Firma A. Muschter aus Mühlberg. |
13.8.1921 | Einweihung der zweiten Glocke, 102 kg schwer, hergestellt von der Firma Ullrich in Apolda. |
1924 | Gründung des: "Zweckverband zur Regelung der Wasserverhältnisse in der Röder - Landgrabenniederung von Kröbeln bie Uebigau und in der linksseitigen Elsterniederung zwischen Liebenwerda, Wahrenbrück und Uebigau." Im Verlaufe der folgenden drei Jahre werden die Regulierungsarbeiten ausgeführt. |
1926 | Hochwasser |
1928 | Auflösung des Gutsbezirkes Saathain. Die Teiche werden der Gemeinde übergeben. |
Winter 1928/29 | Dauernde Schneefälle, Frost unter -32 °C, bedeutende Schäden an Obstgehölzen und beim Wildbestand. |
Febr. 1934 | Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Kröbeln |
Sommer 1934 | Große Trockenheit, ein Drittel der Ernte geht verloren, Brunnen versiegen, kein Wasser in der Röder. |
2.7.1936 | Gemeindevertretersitzung in Mühldorf: Ablehnung einer Zusammenlegung mit Grimmer- und Mitteldorf. |
1.4.1937 | Zwangsvereinigung beider Orte unter dem Namen "Kröbeln". |
1939 | 568 Einwohner. |
1944 | Im Dorf müssen kriegsgefangene Serben und Franzosen sowie Zwangsarbeiter aus Polen und der Sowjetunion arbeiten. |
23.4.1945 | Eintreffen der russischen Besatzungsmacht, 67 Menschen starben durch den Krieg. |
1945 | Bei der Bodenreform wird die Feldflur des Rittergutes Saathain aufgeteilt. In Kröbeln erhalten drei Arbeiter 2,0369 ha Land. |
1945/46 | Das im Pfarrhaus untergebrachte Gemeindeamt wird im August verlegt. |
9.5.1948 | Auflösung des Spritzenverbandes von Schweinfurth und Kröbeln (Mühldorf). |
28.3.1950 | Bei der Gemeindevertretersitzung wird u.a. der Straßenausbau, der Abbruch des Gemeindehauses und die Teilumzäunung des Kindergartens beschlossen. |
9.1.1952 | Einrichtung einer Gemeindeschwesternstation. |
13.9.1952 | Gemeindevertretersitung: Der Bürgermeister führt zur Kartoffelkäferbekämpfung u. a. aus, dass "auf Grund des Katastrophenschutzgesetzes jeder Einwohner verpflichtet ist, sich noch mehr wie bisher an den Suchtagen zu beteiligen". |
1953 | Gründung der LPG Typ III "Tag der Befreiung". |
1.1.1954 | Einstellung des Nachtwächterdienstes. |
13.2.1955 | Der Bürgermeister berichtet auf einer Gemeindevertretersitzung über den Abschluss eines Vertrages mit der MTS Merzdorf zur chemischen Bekämpfung der Kartoffelkäfer; die Anwesenden begrüßen diese Maßnahme. |
1.2.1957 | Gründung der LPG Typ I "Neuer Weg". |
1960 | 581 Einwohner. Errichtung eines Feuerwehrgerätehauses. |
1965 | Einweihung von Sportlerheim und Sportplatz. |
1971 | Errichtung des kommunalen Friedhofes und der Trauer-Halle. |
1.4.1972 | Schul- und Kinderspeisung eingerichtet. |
22.11.1976 | Übergabe eines Kindergartenneubaus mit 40 Plätzen. |
1978 | Ausbau der Mühlberger Straße. |
14.6.1988 | Neueröffnung eines Friseursalons. Übergabe an die PGH "Elegant". |
19.-23.7.1989 | Festwoche zur 700-Jahr-Feier. |
1993 | Nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten und der Gemeindegebietsreform in der ehemaligen DDR wird Kröbeln Ortsteil der Kurstadt Bad Liebenwerda. |
1995 | Wieder-Einweihung des Denkmals für die Gefallenen mehrerer Kriege am alten Standort |
1997/98 | Bau einer neuen Ortsdurchfahrt |
8.5.1999 | Der "Landschleicher" des ORB besucht Kröbeln |
28.9.2000 | Die Kirche erhält ein elektrisches Geläut (Spende der Bürger) |
7.3.2002 | Wahl des Ortsbeirates |
1.1.2004 | Schließung der Vertriebseinrichtung (ehemals Konsum) |
14.8.2004 | 70 Jahre FFw in Kröbeln |
23.6.2006 | 30 Jahre Kita |
31.12.2006 | Kröbeln hat 478 Einwohner |
18.01.2007 | Orkan "Kyrill" zieht durch Kröbeln; der Ort bleibt weitestgehend verschont |
Okt. 2007 | Fertigstellung einer Gemeinschafts-Urnenanlage auf dem Friedhof |
14.09.2008 | Brand eines Einfamilienhauses in der Riesaer Straße; 7 Wehren verhindern Schlimmeres |
28.09.2008 | Neuwahl des Ortsbeirates - In den OBR werden gewählt: Bärbel Beßler, Renate Reyentanz, Rainer Kunath |
29.03.2009 | Festgottesdienst anlässlich 275 Jahre Kirche in Kröbeln |
Febr. 2009 | 75 Jahre Freiwillige Feuerwehr in Kröbeln |
Mai 2009 | Abriss der letzten von drei Mühlen in Kröbeln |
Juli 2009 | 60 Jahre SG Kröbeln - leider gibt es keine Männerfußballmannschaften mehr! |
Dez. 2009 | Frau Renate Reyentanz ist Gast beim brandenburgischen Ministerpräsidenten Platzeck anlässlich des "Internationalen Tages des Ehrenamtes" |
31.12.2009 | Kröbeln hat 468 Einwohner |
2010 | Bernd Kaube wird aufgenommen in den "Club 100" |
4. Nov. 2011 | Die Kröbelner Feuerwehr erhält ein neues Fahrzeug |
2012 | Das Kriegerdenkmal wird saniert |
2013 | Der RBB berichtet über die Kröbelner Kirche |
25.05.2014 | Wahl des neuen Ortsbeirates (R.Reyentanz, B.Beßler, R.Kunath) |
04. - 06.07.2014 | 725-Jahrfeier, 80 Jahre Freiwillige Feuerwehr, 65 SG Kröbeln, 110 Jahre Schulbau, 280 Jahre Kirchweihe |